Der Himmelreichturm

12419207_1066262966771488_7031015126437699316_o Ein lange gehegter Traum ist 2015 Wirklichkeit geworden. Am Rande des Himmelreich Geländes ist einAussichtsturm und Naturbeobachtungspunkt entstanden. Umgeben von Bäumen, soll er die Möglichkeit bieten, die Natur von oben zu betrachten. „Was machen die Vögel in den Baumwipfeln?“ oder „Wie schaut der Himmelreichwald von oben aus?“ sind nur zwei Fragen, denen sich die Turmbesteiger stellen können.

Der Turm ist in Form der sogenannten Hyperboloidkonstruktion konzipiert, die vom russischem Statiker Wladimir Schuchow 1896 entwickelt wurde. Diese Konstruktion besteht aus zwei entgegenlaufenden Ringen aus leicht geneigten Streben, die an den Kreuzungspunkten fixiert sind. So entsteht eine filigran wirkende Konstruktion, die jedoch sehr belastbar ist. Die Berechnung der Statik hat sich das Statikbüro Willi Wienker aus Tönnishäuschen übernommen. Als Material für die Streben wurde Holz gewählt, genauer gesagt Douglasien, da sich der Turm so in die bestehende Natur einpasst.

 

Ende 2014 waren alle formalen Voraussetzungen mit bester Unterstützung der Stadt Sendenhorst geschaffen waren und die Baugenehmigung lag vor.
img_9073_2Im Januar 2015 wurde dann mit den ersten Arbeiten begonnen. Die Fläche wurde gerodet und das Loch für das Fundament gegraben. Zeitgleich wurden die Baumstämme im Sauerland geordert, keine ganz gewöhnliche Bestellung. 16 Douglasien je 13,5 Meter und mit einem Durchmesser von mindestens 35 Zentimeter mussten gefällt und nach Sendenhorst transportiert werden.

Auch die Treppenkonstruktion wurde bestellt, 64 Stufen führen auf den Turm. In das Loch für das Fundament wurde ein Drahtkorb eingebracht um die nötige Stabilität zu erreichen. Immerhin lasten bei starkem Wind 6 Tonnen Gewicht auf jedem einzelnen Fuß. Die Douglasienstämme wurden auf dem Gelände der Zimmerei Robert Greiwe gehobelt und mit Metallschuhen versehen, so dass diese im Fundament eingearbeitet werden können. Die Bauunternehmung Kurt Gunnemann unterstützte bei der fachgerechten Erstellung des Fundamentes, ebenso stellte er einen Kran und das Gerüst zum Aufbau des Turmes zur Verfügung.

Zuerst wurde die Wendeltreppe aufgestellt und am Gerüst fixiert. Nachdem die Spedition Ulli von Dinklage die Stämme zum Pfadfindergelände transportiert hatte, konnten diese aufgerichtet und in das Gerüst gestellt werden. Die Stämme wurden dann nach und nach positioniert und an der Wendeltreppe und untereinander verschraubt, bis alle 16 Stämme miteinander verbunden waren.
Damit die Stämme auch fest mit der Bodenplatte verankert werden, wurden diese mit dem Drahtkorb verbunden und mit einer weiteren Schicht Beton versehen. Neben den Schuhen für die Stämme erstellte Stahlbau Konrad Pumpe den erforderlichen Doppelring für die Aussichtsplattform mit tollem Engagement.

Anfang August wurde der Turm dann offiziell eröffnet.

img_8800Der Turm ist halböffentlich zugänglich. Jeder ist eingeladen den Blick aus 11,50 Meter Höhe auf das Pfadfindergelände zu wagen. Der Turm bietet zudem eine ganz neue Perspektive auf die Skyline von Sendenhorst und in die münsterländische Landschaft.

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