Entwurf und Gestaltung

Bei der gemeinsamen Erarbeitung eines Anforderungsprofils für unser Jugendgästehaus wurden als wesentliche Merkmale die einfache und qualitativ gute Ausstattung, die Nähe zur Natur und die Ausrichtung auf einen „Ort des Erlebens und Erfahrens in Gruppen“ herausgestellt.

Das Haus soll neben einem Gruppenraum, einer Essküche, einem Medienraum und Sanitäranlagen auch Übernachtungsmöglichkeiten für 24 Personen bieten und behindertengerecht eingerichtet sein. Auch der Gedanke, ein Ressourcenhaus zu realisieren, wird weiter verfolgt.

Weiterhin soll das Jugendgästehaus auch als „häusliche Unterstützung“ des ebenfalls auf dem vorhandenen Grundstück geplanten Zeltlagerplatzes genutzt werden können.

Das Plateau

Grundriss des Jugendgästehauses

Diese Überlegungen wurden bei den weiteren Planungen berücksichtigt und sind auch in dem von der Architektin Henrike Thiemann vorgelegten Entwurf enthalten.

Dieser Entwurf begeistert gerade deshalb, weil die Anordnung der drei Einzelgebäude, die sich um ein gemeinsames Plateau gruppieren, mit ihren unterschiedlichen Funktionen aus der für ein Zeltlager üblichen Anordnung (Gruppierung von Schlafzelten, Küchenzelt, Verpflegungszelt und Aufenthaltszelt um die Lagerfeuerstelle) abgeleitet und entwickelt wurde.

Den Erfahrungen eines Zeltlagers folgend, wird auch das Wohnen im Jugendgästehaus zu einem Erleben in freier Natur, wenn sich z.B. des Morgens die Türen der „Schlafzellen“ öffnen und den Blick in die Natur freigeben; oder wenn des Nachts noch ein Besuch des „stillen Örtchens“ nötig wird und eine kurze Wegstrecke unter freiem Himmel – manchmal auch bei Regen – zurückzulegen ist.

Ganz bewusst wurde hier (nicht nur aus Kostengründen) auf Flure innerhalb der Gebäude verzichtet und auf außenliegende, teils überdachte Verkehrswege gesetzt. Aufgrund der jahreszeitlich bedingten, teilweisen Durchnässung des Geländes sollen die Gebäude durch eine Pfahlgründung etwa 50 cm über dem vorhandenen Geländeniveau errichtet werden.

Die Raumanforderungen

Diese Gestaltung ermöglicht eine flexible Kombination verschiedener Raumanforderungen: z.B.

  • Anforderungsbereich Zeltlager:
    ausschließliche Nutzung der Sanitärräume
  • Anforderungsbereich Fortbildungsveranstaltung:
    Nutzung Medienraum+ Sanitärräume
  • Anforderungsbereich Gruppenveranstaltung:
    Nutzung Essraum, Küche + Sanitärräume
  • Anforderungsbereich Seminare:
    Komplettversorgung durch Essraum, Küche, Sanitärräume, Schlafräume + Medienraum

Konstant nutzbar ist das Plateau, das in allen Nutzungsvarianten als gemeinsames Zentrum funktioniert. Auch für die Realisierung bietet dieses Konzept zusätzliche Flexibilität, die Anordnung der Funktionen in drei selbständigen Gebäuden ermöglicht die Errichtung des Jugendgästehauses in einzelnen Bauabschnitten.

Ansichten & Grundriss als PDFs

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